Es ist nie zu spät, anders zu fühlen: Wie wir alte Muster verändern
- Stefanie Evita Ibrahim
- 7. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 3 Stunden

Manchmal ist es, als würden wir uns selbst zuschauen: Wie wir in einem Streit reagieren, wie wir uns zurückziehen, wie wir uns klein machen oder kämpfen, obwohl wir es längst anders machen wollten. Und obwohl wir wissen, woher diese Muster kommen – aus unserer Kindheit, aus früheren Beziehungen, aus alten Verletzungen – scheint es, als hätten sie ein Eigenleben entwickelt.
„So bin ich eben.“
Vielleicht hast Du diesen Satz auch schon gesagt – resigniert, ein bisschen traurig, vielleicht mit einem Lächeln. Und manchmal stimmt es ja auch: Wir sind, wie wir sind. Aber wir fühlen nicht ein Leben lang gleich. Unsere Gefühle sind keine festgeschriebenen Wahrheiten. Sie sind wie Flüsse – sie tragen uns, formen uns, und sie können neue Wege finden.
Alte Muster – und woher sie kommen
Viele unserer emotionalen Reaktionen sind keine bewussten Entscheidungen. Sie sind geprägt von Erfahrungen, die wir sehr früh im Leben gemacht haben: Wie viel Nähe wir erleben durften. Ob unsere Gefühle willkommen waren. Wie sicher wir uns in Bindung gefühlt haben.
Das Kind in uns hat gelernt, wie es „richtig“ sein kann, um geliebt, gesehen oder zumindest nicht verlassen zu werden. Diese Strategien waren damals oft überlebenswichtig. Und sie funktionieren noch immer – irgendwie. Aber sie machen uns nicht frei. Und oft machen sie uns auch nicht wirklich glücklich.
Veränderung beginnt nicht mit Druck
Die gute Nachricht: Es ist nicht zu spät. Aber Veränderung beginnt nicht mit dem Vorsatz, es „endlich anders“ zu machen. Sie beginnt mit Verstehen und Mitgefühl. Wenn wir anfangen, das kleine innere Kind in uns zu sehen – mit all seiner Angst, seinem Wunsch nach Zugehörigkeit, seiner tiefen Sehnsucht, richtig zu sein –, entsteht eine neue Qualität von Beziehung zu uns selbst. Es geht nicht darum, etwas zu reparieren.
Es geht darum, liebevoll hinzuhören:
– Was habe ich damals gebraucht?
– Und wie kann ich mir heute etwas davon geben?
– Welche alten Geschichten erzähle ich mir über mich selbst?
– Wo darf ich heute neue Erfahrungen machen?
Kleine Schritte, große Wirkung: Strategien, die helfen
Manchmal sind es winzige Veränderungen, die etwas ins Fließen bringen:
Einen Moment innehalten, bevor Du automatisch reagierst.
Dich fragen: „Wie alt fühle ich mich gerade – und was würde mir jetzt wirklich gut tun?“
Jemandem ehrlich sagen, dass Du gerade berührt bist, statt Dich zurückzuziehen.
Einen liebevollen Satz an das Kind in Dir richten – auch wenn Du ihn noch nicht ganz glaubst.
Eine Hand auf Dein Herz legen und dort bleiben – als wärst Du Dein eigener sicherer Ort.
Für einen Moment bewusst aus dem Gedankenkarussell aussteigen und etwas Kleines im Außen wahrnehmen: einen Baum, ein Geräusch, den Boden unter Deinen Füßen.
Dir erlauben, eine alte Reaktion bewusst nicht auszuführen – und stattdessen leise zu sagen: „Ich probiere heute etwas Neues.“
Einen kurzen Satz in ein Notizbuch oder ins Handy schreiben, der Dich erinnert: „Ich darf neu wählen.“ – und ihn in herausfordernden Momenten lesen.
Veränderung geschieht nicht, weil wir „uns zusammenreißen“. Sondern, weil wir uns zuwenden. Achtsam. Immer wieder. Und weil wir uns selbst ein bisschen mehr vertrauen, jeden Tag.
Du darfst heute anders fühlen
Was auch immer Dich geprägt hat – Du bist nicht für immer daran gebunden. Die alten Muster dürfen da sein. Aber sie müssen nicht mehr Dein Leben bestimmen. Es nicht zu spät, anders zu fühlen. Und manchmal reicht ein kleiner Impuls, eine neue Erfahrung, ein liebevolles Gegenüber, um etwas in Bewegung zu bringen.
Wenn Du spürst, dass da alte Muster in Dir wirken, die Dich heute einschränken oder belasten, begleite ich Dich gerne in einem geschützten therapeutischen Rahmen. In meiner Praxis arbeiten wir achtsam mit dem, was war – und mit dem, was heute möglich ist. Für mehr innere Freiheit, Selbstmitgefühl und echte Veränderung – in Deinem Tempo, auf Deinem Weg.
Wenn Du Dir dabei meine Unterstützung wünschst, kontaktiere mich gerne.
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