Warum ihr immer denselben Streit habt: Was hinter Konflikten steckt
- Stefanie Evita Ibrahim
- 13. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 24 Stunden

Kennst Du das? Ein Wort, ein Blick, ein bestimmter Tonfall – und schon seid ihr wieder mitten im alten Streit. Vielleicht geht es vordergründig um Ordnung, Pünktlichkeit, Geld oder Nähe. Aber wenn Du ehrlich bist, fühlt es sich immer wieder nach demselben Konflikt an. Nach einer Schleife, aus der ihr schwer herausfindet. Warum ist das so?
In diesem Artikel erfährst Du, was hinter diesen wiederkehrenden Streits steckt – und wie Du ihnen mit einem neuen Blick begegnen kannst.
Wiederkehrende Streits sind keine Zeichen des Scheiterns
Viele Paare zweifeln an sich, wenn Konflikte sich wiederholen: „Wieso kommen wir da nicht raus?“, „Was stimmt mit uns nicht?“ Doch gerade die immer gleichen Themen sind oft ein Hinweis darauf, dass sich etwas Tieferes meldet – etwas, das in eurer Beziehung (oder auch in euch selbst) gehört, gefühlt und verstanden werden möchte. In der systemischen Paartherapie sehen wir diese Konflikte nicht als „Störung“, sondern als Signal.
Hinter jedem Vorwurf steckt ein Bedürfnis
Ein Streit beginnt selten beim eigentlichen Thema. Wenn du sagst: „Du hörst mir nie zu“, könnte es auch heißen: „Ich fühle mich nicht gesehen.“ Wenn dein Partner sagt: „Du willst immer alles kontrollieren“, könnte es heißen: „Ich sehne mich danach, dir zu genügen.“
Häufig sind es nicht die aktuellen Worte, die verletzen – sondern das, was sie in uns auslösen. Erinnerungen, frühere Erfahrungen, alte Kränkungen. In der Beziehung berühren wir unweigerlich auch unser inneres Gepäck – und das unseres Gegenübers.
Die Dynamik wiederholt sich, weil sich etwas in uns vertraut anfühlt
Klingt paradox, aber: Selbst schmerzhafte Beziehungsmuster können sich „vertraut“ anfühlen. Wenn Du in deiner Kindheit oft nicht gehört wurdest, kann es sein, dass Du heute besonders empfindlich auf „Nicht-Zuhören“ reagierst. Dein Nervensystem erkennt etwas, das es „kennt“ – und versucht zu schützen, was früher verletzt wurde. Das führt dazu, dass Paare sich in einer Art innerem Alarmmodus begegnen – obwohl sie sich eigentlich nach Nähe sehnen.
Der Ausweg beginnt bei Dir
Solange Du darauf wartest, dass der andere sich verändert, bleibst Du in der Warteschleife. Veränderung beginnt damit, dass Du den inneren Anteil wahrnimmst, der gerade laut wird.
Frag Dich zum Beispiel:
– Was fühle ich gerade wirklich – unter dem Ärger, der Schärfe, der Verteidigung?
– Wovor will ich mich eigentlich schützen?
– Was brauche ich gerade – und wie kann ich das liebevoll ausdrücken?
Diese ehrliche Selbstwahrnehmung ist der erste Schritt aus der Dauerschleife.
Beziehung ist ein Ort der Entwicklung
Konflikte in einer Beziehung sind kein Zeichen dafür, dass etwas falsch läuft – sondern dass zwei Menschen einander so wichtig sind, dass ihre inneren Themen in Bewegung geraten. Es geht nicht darum, nicht mehr zu streiten. Sondern darum, die Sprache hinter dem Streit zu verstehen. Wenn ihr gemeinsam lernt, was euch wirklich berührt, könnt ihr wachsen – nicht trotz, sondern durch eure Konflikte.
Fazit: Wiederkehrende Streits zeigen, wo eure Beziehung wachsen will
Wenn ihr immer wieder über das Gleiche streitet, lohnt es sich, tiefer hinzuschauen. Nicht, um Schuld zu verteilen – sondern um zu verstehen, was eure Beziehung euch zeigen möchte. Vielleicht braucht es neue Worte. Neue Rituale. Oder einen sicheren Raum, um gemeinsam auf das zu schauen, was sonst im Verborgenen wirkt.
Ich bin gerne für euch da
Möchtet ihr mehr über systemische Paartherapie erfahren oder ein kostenloses Kennenlerngespräch vereinbaren? Dann meldet euch gern bei mir – ich freue mich, euch kennenzulernen. Gemeinsam finden wir heraus, was hinter eurem „immer gleichen Streit“ wirklich steckt – und was sich daraus für eure Beziehung entwickeln kann.
Commentaires