Genug, wie Du bist: Strategien für mehr Selbstwert in einer Welt voller Vergleiche
- Stefanie Evita Ibrahim
- 2. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 22 Stunden

Vielleicht kennst Du dieses Gefühl: Du bemühst Dich, machst vieles „richtig", bist für andere da – und trotzdem bleibt da diese leise, nagende Unsicherheit. Bin ich eigentlich genug so, wie ich bin?
Woher kommt dieses Gefühl?
Oft wurzelt dieses Erleben in sehr frühen Prägungen. Vielleicht hast Du gelernt, dass Liebe oder Anerkennung an Leistung geknüpft sind. Oder dass es besser ist, sich nicht zu sehr zu zeigen, nicht zu laut, nicht zu sensibel, nicht zu fordernd zu sein. Vielleicht gab es viel Kritik oder wenig echtes Gesehen-Werden. Dann entsteht leicht ein inneres Bild: Ich bin nur dann okay, wenn ich mich anstrenge, anpasse oder verbessere. In der heutigen Zeit verstärken soziale Medien und gesellschaftliche Ideale diesen Druck: Ständig scheint jemand erfolgreicher, entspannter, attraktiver oder „weiter“ zu sein. Und der eigene Selbstwert gerät ins Wanken.
Warum Vergleiche so tückisch sind
Vergleiche sind menschlich. Wir alle orientieren uns an anderen. Doch oft vergleichen wir unseren „Rohschnitt“ mit dem Hochglanz-Endprodukt anderer. Wir sehen nicht die Ängste, Zweifel und Brüche, die hinter einer Fassade liegen. Und selbst wenn jemand scheinbar alles „im Griff“ hat – das heißt nicht, dass er oder sie sich innerlich wirklich sicher fühlt.
Was bedeutet es eigentlich, „genug“ zu sein?
„Genug sein“ hat nichts mit Perfektion zu tun. Es bedeutet nicht, immer alles im Griff zu haben oder nie Fehler zu machen. Es meint vielmehr: Ich darf sein, wie ich bin. Mit meinen Stärken und meinen Schwachstellen. Mit meinen Zweifeln, meinem Mut, meinem Tempo. Genug zu sein bedeutet, sich selbst liebevoll zu begegnen, auch wenn man gerade nicht „funktioniert“. Es heißt, innerlich Halt zu finden – nicht durch Anerkennung von außen, sondern durch ein inneres Gefühl von: Ich bin okay. Ich bin liebenswert. Ich bin genug.
5 Strategien für mehr innere Sicherheit
1. Werde zur Freundin, zum Freund Deiner selbst.
Wie sprichst Du mit Dir, wenn Du zweifelst oder etwas nicht klappt? Wäre das ein Ton, den Du einer Freundin gegenüber anschlagen würdest? Versuch einmal, Dir mit derselben Freundlichkeit zu begegnen, die Du anderen schenkst.
2. Erkenne alte Muster.
Manche Gedanken sind wie alte Schallplatten, die immer wieder dieselbe Melodie spielen. „Ich bin nicht gut genug.“ „Ich mache alles falsch.“ Diese Stimmen kommen oft aus alten Erfahrungen. Sie sind nicht die Wahrheit – nur alte Geschichten. Du darfst neue schreiben.
3. Würdige Deinen Weg.
Was hast Du alles schon gemeistert? Welche Verletzungen getragen, welche Schritte gewagt? Deine Geschichte zählt. Deine Entwicklung auch. Du bist nicht am Anfang. Du bist unterwegs.
4. Sei achtsam mit Vergleichen.
Wenn Du merkst, dass ein Vergleich Dich runterzieht, halte inne. Frag Dich: „Was genau triggert mich gerade? Was sagt das über mich aus? Und wäre ich bereit, meinen eigenen Maßstab zu finden?“
5. Lass Dir Zeit.
Selbstwert ist kein Schalter, den man umlegt. Es ist ein Prozess. Ein Wachsen. Und das braucht Geduld, Zuwendung und manchmal auch liebevolle Begleitung.
Du bist nicht allein mit diesen Fragen. Und es gibt Wege, das innere „Nicht-genug-Gefühl“ langsam zu verwandeln. Nicht durch noch mehr Leistung. Sondern durch liebevolle Annahme. Schritt für Schritt.
Wie systemische Therapie Dich unterstützen kann
Vielleicht spürst Du, dass Dich dieses Thema schon lange begleitet. In der systemischen Therapie schauen wir gemeinsam auf die Ursprünge dieser Gefühle – mit liebevoller Neugier, nicht mit Schuld. Wir fragen: Woher kommt dieses innere „Nicht-genug-Gefühl“? Welche Stimmen oder Botschaften wirken heute noch in Dir nach? Und welche davon dürfen gehen?
Statt nur auf das Symptom zu blicken, beziehen wir das gesamte System mit ein – Deine Beziehungen, Deine Herkunft, Deine Lebensgeschichte. So wird erfahrbar, dass Du nie „falsch“ warst – sondern geprägt. Und dass Veränderung möglich ist: durch neue Erfahrungen, neue innere Bilder und einen neuen Blick auf Dich selbst.
Zugleich möchte ich Dir Mut machen: In Dir ist bereits jetzt so viel: So viel Kraft, so viel Weisheit, so viel Liebenswertes. Manchmal braucht es nur den richtigen Rahmen, damit Du wieder Zugang dazu findest.
Wenn Du magst, begleite ich Dich auf diesem Weg. In Deinem Tempo. Kontaktiere mich gerne, wenn Du Hilfe oder Unterstützung benötigst.
Comments